"Bewegt und plastisch", 28. April bis 21. Mai 2006, BBK Galerie, Kulturspeicher Würzburg
Voranschreiten, verrücken, verschieben, schwungvoll zulassen, berühren und gerührt sein. Es geht ums Leben. Und das plastisch, hautnah und greifbar, dreidimensional, emotional. Grafik, Objekt und Installation zeigt Jutta Schmitt im Auftrag der schmittgruppe 31. Die druckgrafischen Blätter wirken in ihrer Gesamtheit
„...leichtfüssig, behende oft übermütig und verspielt wie angetrieben von einer ausgelassenen Musik...“ und sind doch ohne jede Zufälligkeit. (Zitat Helga Gutbrod)
Bewegt vom Drang zur Bewältigung der Linie im Raum und der Manifestation von Dynamik und Bewegung, als Ausdruck der stetigen Veränderung. Nichts ist beständig und das ist gut, beruhigend, hoffnungsvoll, beängstigend. Die Experimentierlust bezüglich des Trägermaterials ist offensichtlich. Also sie druckt auf Zeichenkarton, Japan- und Reispapier, Baumwoll- und Leinenstoffe. Und auf Plexiglas, das mit entsprechender Beleuchtung das Wandern der Linie im Raum erlaubt. Und sich damit in die Dritte Dimension begibt. Jedes Material zeitigt seine eigene Wirkung. Diese Auszuloten ist die Herausforderung.
Die Objekte, kommen hier verstärkt als Figuren daher. Überraschend auch da die verwendeten Materialien. Das Plastische Theater Hobbit feiert 30jähriges Bühnenjubiläum und Jutta Schmitt ist seit dessen Gründung mit im Spiel und Schöpferin der Puppen und Figuren. Die Kunst der Verbindungen und die Magie der bewegten, belebten Materie ist die Faszination, die im bildnerischen Werk mitschwingt. Es geht nicht um das Bezwingen sondern um das Zulassen des „Materialwillens“ parallel zur schöpferischen Entscheidung. Authentisch die Installation der Kisten, Koffer und Briefe. Zeugnisse eines Lebens, des Zeitraums der sich zwischen Kommen und Gehen spannt, der gemeistert, bewältigt, gefüllt sein will.
"… nichts weiter als ein glückliches Leben führen… nicht akkumulieren oder reich sein und mit anderen konkurrieren, sondern 'Ananda' d.h. Glückseligkeit. Ein glückliches Leben aber können wir nur führen, wenn wir solidarisch auf die Pflege des Lebendigen aus sind, und auch das können wir Frauen und Männer nur, wenn wir wieder entdecken, dass wir dieses Lebendige auch tatsächlich lieben." (Zitat Katalog Mythos Mutter). Aus dem Keller wird das Licht geholt für gute Sicht und Beleuchtung.