"Schnittstellen", 27. Mai bis 19. Juni 2011, BBK- Galerie im Kulturspeicher Würzburg
„Es schlug die vierte Stunde nach Mitternacht wo das Dunkel am dichtesten ist und an die Zeit vor der Schaffung der Welt erinnert. Hinter der Stadt fanden die drei Männer am Ufer der Moldau eine Stelle wo genügend feuchter Lehm vorhanden war, noch unberührt so wie ihn der Fluß aus den Bergen angeschwemmt hatte. Aus dem Lehm kneteten sie Augen und Ohren, sie formten Beine und Füße, und Arme und Händen mit Fingern und Zehen. Schließlich lag vor Ihnen die fertige Gestalt des Golem und sie erinnerte an einen auf den Rücken schlafenden Menschen.
Die drei Männer waren der Rabbi Loew, sein Schwiegersohn und sein Schüler alle drei schritten dreimal im Kreis um den Golem herum. Sie sprachen dabei den heiligen Sinnspruch, der Schüler den vom Wasser, der Schwiegersohn den vom Feuer und der Rabbi sprach vom Wind und von der Luft. Da regte sich der Mann aus Erde, ihm wuchsen Nägel und Haare und seine Haut bekam einen matten rosigen Glanz. Er atmete tief ein, er schlug die Augen auf und besah sich voller Verwunderung die drei, die ihn unter die Lebenden gerufen hatten. Es war Zeit in die Stadt zurück zu gehen. In dieser Nacht hatten drei Männer die Judenstadt verlassen, aber zurück kehrten sie zu viert. Unterwegs sprach der Rabbi Loew zu dem Golem: Wir haben dich aus Lehm geknetet und dir den Odem des Lebens eingehaucht auf daß du die Juden im Ghetto vor Feinden und Verfolgern schützest. Du wirst alles tun was ich dir gebiete und wenn ich dich ins Feuer schicke oder dir den Befehl erteile vom höchsten Turm zu springen oder in die tiefsten Meerestiefen hinab zu steigen. Und der Golem nickte und verstand alles nur die Rede beherrschte er nicht.“ ( Zitat: SWR2 Musikstunde „Dreh Dich nicht um“)
Mit diesem Zitat ist der philosophische Ansatz meiner Arbeit für Schnittstellen umrissen.
Der Prozess des Erschaffens, des Freisetzens, Umsetzens und in die Welt setzen von Ideen, sowie dann deren Eigenleben. Es dreht sich um die Magie der Kreation, des Aufladens mit Emotion, Beseelen und Animieren von Dinglichkeit.
Mit assoziativen, filmischen Mitteln wird der Versuch unternommen sich diesem Moment diesem Phänomen von „Belebung“ zu nähern, es festzuhalten und miterlebbar zu machen. Ein Versuch den Zauber einzufangen. Ein Versuch, der auch ein Scheitern in Kauf nimmt.
Aus Tierknochen gestaltete Handfiguren der Künstlerin Jutta Schmitt werden in eigens gestalteten Miniaturräumen tänzerisch animiert. Der Film hält den Augenblick fest, in dem die Puppen aus dem toten Material durch Hände „zum Leben erwachen“, also in dem Betrachter die Phantasie aktiviert. So verweist die Arbeit auf die Großartigkeit der menschlichen Vorstellungskraft. Es zeigt den kleinen Schritt von hier nach da, und fasst spielerisch die Grenzen des Lebens und die Kraft des Geistes ins Auge.
Gleichzeitig wird der Augenblick des Geschehens festgehalten, der im Theater, bei Performances und Happenings in der Regel flüchtig und vergänglich ist.
Idee: Jutta Schmitt
Animation: Bernd Kreußer, Jutta Schmitt
Kamera : Franziska Schmitt
Die drei Männer waren der Rabbi Loew, sein Schwiegersohn und sein Schüler alle drei schritten dreimal im Kreis um den Golem herum. Sie sprachen dabei den heiligen Sinnspruch, der Schüler den vom Wasser, der Schwiegersohn den vom Feuer und der Rabbi sprach vom Wind und von der Luft. Da regte sich der Mann aus Erde, ihm wuchsen Nägel und Haare und seine Haut bekam einen matten rosigen Glanz. Er atmete tief ein, er schlug die Augen auf und besah sich voller Verwunderung die drei, die ihn unter die Lebenden gerufen hatten. Es war Zeit in die Stadt zurück zu gehen. In dieser Nacht hatten drei Männer die Judenstadt verlassen, aber zurück kehrten sie zu viert. Unterwegs sprach der Rabbi Loew zu dem Golem: Wir haben dich aus Lehm geknetet und dir den Odem des Lebens eingehaucht auf daß du die Juden im Ghetto vor Feinden und Verfolgern schützest. Du wirst alles tun was ich dir gebiete und wenn ich dich ins Feuer schicke oder dir den Befehl erteile vom höchsten Turm zu springen oder in die tiefsten Meerestiefen hinab zu steigen. Und der Golem nickte und verstand alles nur die Rede beherrschte er nicht.“ ( Zitat: SWR2 Musikstunde „Dreh Dich nicht um“)
Mit diesem Zitat ist der philosophische Ansatz meiner Arbeit für Schnittstellen umrissen.
Der Prozess des Erschaffens, des Freisetzens, Umsetzens und in die Welt setzen von Ideen, sowie dann deren Eigenleben. Es dreht sich um die Magie der Kreation, des Aufladens mit Emotion, Beseelen und Animieren von Dinglichkeit.
Mit assoziativen, filmischen Mitteln wird der Versuch unternommen sich diesem Moment diesem Phänomen von „Belebung“ zu nähern, es festzuhalten und miterlebbar zu machen. Ein Versuch den Zauber einzufangen. Ein Versuch, der auch ein Scheitern in Kauf nimmt.
Aus Tierknochen gestaltete Handfiguren der Künstlerin Jutta Schmitt werden in eigens gestalteten Miniaturräumen tänzerisch animiert. Der Film hält den Augenblick fest, in dem die Puppen aus dem toten Material durch Hände „zum Leben erwachen“, also in dem Betrachter die Phantasie aktiviert. So verweist die Arbeit auf die Großartigkeit der menschlichen Vorstellungskraft. Es zeigt den kleinen Schritt von hier nach da, und fasst spielerisch die Grenzen des Lebens und die Kraft des Geistes ins Auge.
Gleichzeitig wird der Augenblick des Geschehens festgehalten, der im Theater, bei Performances und Happenings in der Regel flüchtig und vergänglich ist.
Idee: Jutta Schmitt
Animation: Bernd Kreußer, Jutta Schmitt
Kamera : Franziska Schmitt